Journalisten müssen heute Unternehmer sein – das gilt nicht nur für die freien Kolleginnen und Kollegen, sondern auch für Festangestellte. Denn die Controller in den Medienhäusern wollen wissen, wie sich mit Journalismus Geld verdienen lässt. Lohnen sich heute noch Printtitel? Wie lässt sich Online Content monetarisieren? Stehen Aufwand und Output noch in gewinnbringender Relation? Lassen Sie nicht die Controller darauf antworten, sondern uns Journalisten. Lassen Sie den Nachwuchs zu Unternehmerjournalisten (entrepreneurial journalists) ausbilden, denn sie beherrschen nicht nur das Handwerk, sondern auch die Zahlen. Sie können dazu beitragen, dass hochwertiger Journalismus eine Zukunft hat, denn sie denken unternehmerisch, wissen, wie man neue Geschäftsmodelle entwickelt und gute Ideen finanziert.
Deshalb sollte der Unternehmerjournalismus fester Bestandteil der universitären und betrieblichen journalistischen Erstausbildung sein. Für mich stellt sich nicht mehr die Frage, ob Unternehmerjournalismus in Deutschland gelehrt werden sollte, sondern wie. Damit die Bildungseinrichtungen nicht am Bedarf vorbei ausbilden, müssen sie gemeinsam mit dem DJV Standards für eine zukunftsfähige Journalistenausbildung entwickeln. Wer, wenn nicht der Berufsverband der Journalisten, weiß, wie sich die Anforderungen an zukünftige Journalisten verändern? Wer, wenn nicht der DJV, kann darauf hinwirken, die journalistische Ausbildung zu modernisieren und das Unternehmertum fest zu verankern? Natürlich lassen sich solche Veränderungen nicht von heute auf morgen umsetzen. Aber wer nicht an den Start geht, kommt nie ins Ziel. Journalismus ist ein Geschäft und mit gut gemachtem Journalismus lässt sich auch morgen noch Geld verdienen. Lassen Sie uns den Nachwuchs so ausbilden, dass er auch weiß wie.
Zuerst erschienen in der „Nordspitze„, Oktober 2013
Super Vorschlag! Dann werden nur noch Themen behandelt, die sich „rechnen“. Wirklich großartig! Der Ansatz klingt nach: Make Media great again.