Ein Plädoyer für die kleinen Networking-Treffen

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Freier Journalist mit Schwerpunkt Technik, Sachbuchautor und Dozent. Nerd, Geek und vieles mehr. Homepage: www.timo-stoppacher.de Weitere Profile von mir: @CGNTimo, Facebook und Instagram. E-Mail timo@stoppacher.de

Mittlerweile hat der Herbst Einzug gehalten und damit steigt die Zahl der Networking-Treffen signifikant. Doch auch der Sommer war in dieser Hinsicht nicht arm. Ich war viel unterwegs und habe dabei viele Kollegen getroffen. Von diesen Begegnungen möchte ich ein bisschen berichten. Auf die Republica hatte ich es übrigens wieder mal nicht geschafft, aber dort ist dieses Video entstanden, das zum Thema passt:

#jouvenir – 1. Meetup für innovative Journalisten in Hamburg

Irgendwann tauchte in einer meiner Timelines dieses Event von Carolin Neumann in Hamburg auf. Da ich ewig nicht mehr in Hamburg war, beschloss ich der Stadt mal wieder einen Besuch abzustatten. Eine andere Veranstaltung von Carolin, den Vocer Innovation Day Ende Juni, konnte ich leider nicht besuchen. Eine schöne Zusammenfassung der Diskussionen an diesem Tag gibt es bei LousyPennies .

Umso gespannter war ich also auf jouvenir. Das war keine riesige Veranstaltung mit Panels und großen Namen, stattdessen ein netter Abend mit gut 20 Leuten in der Henri-Nannen-Lounge bei Gruner+Jahr. Alle Teilnehmer, beschäftigen sich mit oder interessieren sich für Innovationen im Journalismus. Dort traf ich übrigens auch einige Kollegen zum ersten Mal persönlich, die sich an der Blogparade beteiligt hatten. Es gab keine feste Agenda und auch nicht den riesigen Erkenntnisgewinn nach dem Motto „Das ist jetzt das nächste große Ding“. Dafür gab es Austausch von Erfahrungen und viele nette Gespräche, also im Prinzip genau das, wofür so ein Networking-Event gut ist. Carolins Resümee des Abends gibt es hier. Im Prinzip müsste man das auch in anderen Städten machen, in Köln zum Beispiel.

Journalismus als Bühnenshow: Urban Journalism

Von Hamburg ging es direkt weiter nach Berlin, denn ein paar Tage nach jouvenir fand in Berlin Urban Journalism statt. Die Idee: Statt Artikel zu schreiben oder Beiträge zu machen, berichten Journalisten auf der Bühne von Ihren Rechercheergebnissen und -erlebnissen. Das ist ebenfalls ein spannendes Konzept, weil so Journalismus mal in einem ganz anderen Rahmen stattfindet.

Die Umsetzung fand ich persönlich nicht gelungen, weil die Akustik im Raum ungünstig war. Wenn man nicht nah an der Bühne saß, hat man trotz Mikrofonen nicht verstanden, was gesagt wurde. Dafür gibt es aber diesen Videomitschnitt (der knapp zwei Stunden lang ist):

AG Zukunft des Journalismus des DJV

2013 war ich Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Zukunft des Journalismus des DJV. In der AG hatten wir Thesen aufgestellt, wie Journalismus in Zukunft aussehen kann. Dieses Jahr hatten wir noch ein Folge-/Abschlusstreffen, um die Thesen, die mittlerweile diverse DJV-Gremien durchlaufen hatten, noch einmal anzufassen. Interessant dabei war, wieviel sich in einem Jahr im Journalismus verändert hat. Es gab diverse erfolgreiche Crowdfunding-Projekte, allen voran die Krautreporter, auf deren Start viele gespannt warten. Allerdings gab und gibt es ständig weitere Tiefschläge im Arbeitsmarkt: Entlassungen und Redaktionsschließungen.

Kaum einer beklagt sich

Das Schöne an den vielen Gesprächen und Diskussion: Kaum jemand beklagt sich. Jeder, den ich auf den „kleinen“ Veranstaltungen getroffen habe, versucht, das Beste aus der Situation zu machen und zieht sein Ding durch: Irgendwie wird es schon laufen. Diesen Optimismus bewundere ich und kann nur jeden ermuntern, mal zu einem Networking-Treffen zu gehen, dass ohne prominente Speaker auskommt. Kollege Julian Heck ist von denen übrigens auch schon genervt .

Mein Fazit: Lasst Euch vom Optimismus der „kleinen“ Veranstaltungen anstecken und macht einfach Euer Ding.

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