Nirgends lassen sich so schnell so viele Kontakte knüpfen wie auf Bewerbermessen. Um einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen, kommt es aber auf einige Feinheiten an.
Sicher: Für angehende Journalisten führt der klassische Weg eher nicht über die Bewerbermesse. Das heißt aber nicht, dass der Journalist auf Jobsuche diesen Weg nicht einmal ausprobieren sollte. Schließlich gibt es Redakteursstellen längst nicht mehr nur bei herkömmlichen Medienhäusern, sondern auch vermehrt in den Kommunikationsabteilungen der Unternehmen. Auf den Unterschied zwischen PR und Journalismus soll hier jedoch nicht eingegangen werden, diese Entscheidung muss jeder selbst fällen.
Fakt ist, wer sein Glück über eine Bewerbermesse versucht, sollte sich gut vorbereiten: Will man sich dort mit Firmen treffen, ist Auswendiglernen angesagt: Wie viele Mitarbeiter hat besagtes Unternehmen? Welche Branche? Welche Produkte und Tätigkeitsschwerpunkte? Zusätzlich sollte man die Nachrichten zu den betreffenden Firmen lesen, einen Fragebogen fürs Gespräch entwerfen und Mappen vorbereiten mit Kurzprofil und langem Lebenslauf. Grundsätzlich gilt: So wenig Informationen wie möglich aber so viel wie nötig sind eine gute Wahl, denn die Unternehmen werden auf den Messen zugemüllt. Speziell für die spontanen Treffen ist die Kurzvariante immer ausreichend.
Wer keinen festen Termin mit den Firmen ausmacht, muss mit langen Warteschlangen rechnen. Darum ist es gut, sich im Vorfeld um ein Gespräch zu bemühen. Vorteil bei Zwei-Tagesmessen: Man kann am ersten Tag noch Termine für den nächsten ausmachen.
Die richtigen Unterlagen
Allerdings geht es um mehr als nur die Bewerbungsunterlagen, denn die Teilnehmer verkaufen sich dort als Arbeitskraft. Ist im Journalismus in vielen Branchen legere Kleidung noch immer ausreichend, gilt das nicht zwangsläufig, wenn man sich für die Kommunikationsabteilung einer Firma interessiert. Dort ist Business Look angesagt. Um mit den Unternehmensvertretern auf Augenhöhe kommunizieren zu können, sollte man sich optisch anpassen. Das betrifft die Kleidung genau so wie Frisur, Accessoires oder Schminke.
Eine sinnvolle Investition ist außerdem eine spezielle Visitenkarte. Darauf sollte möglichst das Gesicht des Bewerbers abgebildet sein und neben den Kontaktdaten auch das Studienfach sowie ein passender Spruch zur eigenen Person, quasi der Küchenzuruf des Bewerbers. Außerdem können die Hauptargumente für den Bewerber auf der Karte vermerkt werden: zum Beispiel „seit X Jahren freier Mitarbeiter bei Y, sicherer Umgang in social media, Foto- und Videokenntnisse“. Diese Kurzzusammenfassung der eigenen Kompetenzen ist wichtig, denn die Bewerber geben sich auf der Messe die Klinke in die Hand, und kein Bewerber bekommt eine Stunde Sprechzeit. Darum sollte man sich auch Gedanken dazu machen, wie man auf den Gesprächspartner zugeht, wie man mit ihm spricht und was man sagt. Lächeln und Freundlichkeit sind natürlich ein absolutes Muss für den Messebesuch. Und: nicht als Bittsteller auftreten. Die Unternehmen haben den gleichen Grund für den Messebesuch wie die Bewerber: Sie wollen passende Kontakte knüpfen. Darum sollte man sich selbst nicht unter Wert sondern mit einem angebrachten Selbstbewusstsein verkaufen.