Getestet und für gut befunden: ResponseSource

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Selbstständige Journalistin mit dem Fokus auf Verbraucher- und Internetthemen, Buchautorin, Dozentin. Mehr Infos: Wirtschaft verstehen!, Facebook, @kuechenzurufGoogle+

Recherche-Plattformen für Journalisten sind umstritten: Die Nähe zur PR findet nicht jeder Journalist zielführend. Dabei liegt es doch an uns selbst, wann wir diese Plattformen wofür nutzen, und was wir schließlich aus den dort gewonnen Informationen machen. Ich beispielsweise werde weder Recherchescout noch ResponseSource für meine Recherche für meine verbraucherjournalistischen Themen nutzen. Das würde so einfach nicht gehen, denn die Vorgaben meiner Kunden sind klar und richtig: In den Texten zitiert werden in der Regel Verbraucherschützer, Organisationen, Professoren. Unternehmensvertreter kommen eher selten zu Wort.

ResponseSource: So geht’s

Webformular auf ResponseSource
Webformular auf ResponseSource

Aber: Geht es um meine Bloginhalte, können diese Plattformen durchaus sinnvoll sein. Zwar war mein erster Test mit Recherchescout nicht erfolgreich, ich habe trotzdem im Anschluss aus purer Neugierde ResponseSource näher angeschaut. Ein großer Vorteil dieser Plattform: Ich musste mich nicht registrieren. Man wählt bei „Angefragte Information“ zwischen beispielsweise „Veranstaltungsort“, „Bilder“, „PR-Verantwortliche“ oder „Informationen für Artikel“. Dann füllt man ein Betreff-Feld aus, formuliert seine Anfrage und gibt eine Deadline ein. Schließlich wählt man aus verschiedenen Rubriken und schreibt noch etwas zum eigenen Medium. Dann schickt man seine Anfrage ab.

Anfrage über ResponseSource
Anfrage über ResponseSource

Bei mir klingelte kurz danach das Telefon. Eine nette Frau wollte mit mir die Anfrage präzisieren, damit ich auch tatsächlich Antworten bekomme. Ich hatte meine Anfragen sehr offen gehalten. Eigentlich wünschte ich mir nur Anregungen für Inhalte in meinen Blogs. Nachdem wir diese Punkte geklärt hatten, gingen meine Anfragen für meine Blogs Op jück, Essen ist toll und für meine Rubrik „Demographischer Wandel“ auf Wirtschaft verstehen raus. Es dauerte nur Minuten, bis erste Antworten kamen. Für Op jück klangen die beiden Mails vielversprechend. Allerdings verliefen beide Ideen im Sande: Der erste Kontakt fragte nach einem Mediakit, das bekam er. Danach hörte ich nicht mehr von ihm. Ich schätze, mein Blog ist zu klein für seine Vorstellungen. Mit dem zweiten Kontakt tauschte ich viele Mails. Ich wollte aber aufgrund meiner vielen Nachfragen lieber mit dem Herrn telefonieren, als immerzu zu mailen. Doch das wollte er offensichtlich nicht. Ich hörte auf meine letzte Telefonbitte nicht mehr von ihm.

ResponseSource: Nicht alle Antworten sind gut

Auf meine Anfrage für Zerfallendes Deutschland meldete sich ein Institut bei mir mit einem tollen Literaturhinweis zum Thema. Als ich ein Interview mit dem Autor vorschlug, bekam ich keine Antwort mehr. Das Buch war aber Grundlage für einige spannende Artikel, die ich in der Zwischenzeit umgesetzt habe und noch umsetzen werde. Ein anderer Kontakt meldete sich nicht mehr, nachdem ich mögliche Interviewfragen per Mail geschickt hatte.

Blogthemen für Kunden weitergedreht

Besonders erfreulich war, was auf meine Anfrage für „Essen ist toll“ zurückkam: Zwei Unternehmen schlugen vor, dass ich sie testen und darüber berichten sollte. Das tat ich, durchaus kritisch und mit meinem verbraucherjournalistischen Fokus. Folge: Ich konnte aus meinen Erfahrungen ein Thema ableiten, das drei meiner Kunden gerne genommen haben. In den Artikeln für meine Kunden kommt eine Vertreterin der Verbraucherzentrale zu Wort und es werden zusätzlich zu den beiden Anbietern noch viele andere aufgelistet.

Zweite Runde eher ergebnislos

Nachdem ich alle Antworten aus der ersten Runde soweit abgearbeitet hatte, kam ich auf die Idee, für „Essen ist toll“ meine Anfrage ein zweites Mal zu versenden. Dazu schickte ich ResponseSource eine Mail, und von dort wurde eine weitere Runde angestoßen. Dieses Mal kam bisher leider nur eine Antwort zurück, was daraus wird ist noch offen.

Allerdings bin ich ziemlich zufrieden mit dem vielen Input, der aus der ersten Runde kam. Da waren einige spannende Themen dabei, mehr, als ich erhofft hatte. Schade ist, dass die Umsetzung nicht jedes Mal geklappt hat, aber so ist es nun einmal. Und immerhin: Einige schöne Geschichten gehen schließlich auf Kontakte über diese Plattform zurück.

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