Das letzte Wochenende mit Freunden in der Kneipe gewesen? Eine große Sause gemacht? Und die Bilder bei Instagram, die Handyvideos bei Facebook eingestellt? Klar macht das Spaß – aber daraus kann auch schnell ein Problem werden. Denn diese Daten kursieren im Netz. Will man sie löschen, weil einem das Filmchen oder die Fotos doch plötzlich peinlich sind, ist das gar nicht mehr so einfach möglich. Vor allem nicht, wenn die Daten in Web 2.0 Manier längst von anderen Surfern weiterverwendet worden sind. Oder jemand sie mit dummen und vielleicht auch falschen Schlagwörtern versehen hat, also Tagging angewendet hat. Denn derjenige, der die Daten ursprünglich eingestellt hat, hat zu diesem Zeitpunkt die Kontrolle über sie verloren.
Dann kann es Zufall sein, dass so private Daten in die Hände von Personalverantwortlichen fallen. Oft wird aber von Unternehmensseite auch gezielt danach geforscht, in welche Fettnäpfchen die Bewerber in ihrer Freizeit getreten sind. Und die neue Suche mittels Social Graph bei Facebook macht die Suche noch deutlich einfacher.
Medienkompetenz beweisen
Peinlich ist dann beispielsweise, wenn im Lebenslauf ein Auslandsaufenthalt als Sprachkurs angegeben wird – und im Internet ein Blog, also ein Online-Tagebuch, gefunden wird, das zeigt, dass der Spracherwerb eine unwesentliche Rolle in dieser Zeit gespielt hat. Manchmal vergessen aktive Internetnutzer auch, was sie einmal gepostet, also veröffentlicht haben. Wer beispielsweise explizit auf sein eigenes Blog hinweist, und in älteren Beiträgen schreibt, dass er eigentlich keine Lust auf Arbeit hat, kickt sich selbst aus dem Bewerbungsverfahren.
Wer seine Medienkompetenz beweisen möchte, kann den Spieß jedoch umkehren und das Internet als Marketingplattform benutzen. Fachbeiträge in Online-Medien sind ein gutes Instrument, um auf sich aufmerksam zu machen. Speziell diejenigen, die in Kreativberufe wollen, Grafiker, Texter oder Onlinejournalisten sollten außerdem die eigene Homepage oder einen Audio- oder Videocast zu Bewerbungszwecken einsetzen.