Lohnerhöhungen? Im Journalismus? In einer Zeit, in der fast überall Stellen abgebaut werden? Schwierig. Aber nicht unmöglich.
Wer gute Arbeit leistet, sollte auch angemessen bezahlt werden. Es ist deswegen sinnvoll, das Gehaltsverhandlungsgespräch im Vorfeld durchzuspielen, Argumente und Gegenargumente abzuwägen, und so die richtigen Antworten parat zu haben. Schließlich ist eine Gehaltsverhandlung kein Kampf, sondern ein konstruktives Gespräch. Wichtig ist darum im Vorfeld der Blick über den Tellerrand: Was gibt der Markt her? Was verdient man in der Branche in anderen Unternehmen?
Liegt’s am Geld? Oder an der Arbeit?
Gut ist auch, einmal in sich hineinzuhorchen, bevor man sein Gespräch beim Vorgesetzten anmeldet. Denn Mitarbeiter, die ein höheres Gehalt fordern, sind oft auf einer anderen Ebene unzufrieden, nicht unbedingt auf der finanziellen. Wichtig ist es dann, das eigentliche Problem aufzudecken: Ist man den Themen überdrüssig? Würde eine Versetzung in ein anderes Ressort helfen? Möchte man seine Arbeitszeit reduzieren? Das ist gerade im Journalismus nicht so einfach, aber es geht. Diese Überlegungen sind notwendig, denn wenn das Unternehmen einfach nur mehr Geld bezahlen würde, bliebe der Stein des Anstoßes erhalten, die Unzufriedenheit wäre also nur für kurze Zeit durch eine Lohnerhöhung ausgeräumt. Darum sollte sich jeder Angestellte zunächst darüber klar werden, was für eine Art Gespräch er mit dem Vorgesetzten führen will: Ist man unglücklich mit der Arbeit oder dem Arbeitsplatz – oder hat man tatsächlich mehr Geld verdient?
Schwierig wird es zusätzlich, wenn von Unternehmensseite kein Verhandlungsspielraum vorhanden ist, weil die Firma in einer finanziell angeschlagenen Situation steckt. Eine gute Führungskraft sollte dann dem Mitarbeiter gegenüber offen legen, dass sie kein höheres Gehalt zahlen kann, dass sie ihm aber zum Beispiel bei nächster Gelegenheit ein interessantes Projekt geben wird. Schlägt der Vorgesetzte das nicht vor, hilft nur eins: Selbst aktiv werden und nachfragen!
Weiter zu: Gehaltsverhandlungen – so gelingt der Gehaltspoker