Twitter: So gelingt der Einstieg

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Freier Journalist mit Schwerpunkt Technik, Sachbuchautor und Dozent. Nerd, Geek und vieles mehr. Homepage: www.timo-stoppacher.de Weitere Profile von mir: @CGNTimo, Facebook und Instagram. E-Mail timo@stoppacher.de

Neulich fragten mich ein paar Nachwuchsjournalisten, denen ich Twitter ans Herz legte, wie man denn da am Besten anfangen sollte. Vor allem, wenn man als Berufseinsteiger noch „nichts zu sagen“ hätte. In diesem Blogbeitrag geht es daher um den Einstieg in Twitter.

Der Twittername

Da will ich keine Vorschriften machen. Wer mit @VZUI8189 glücklich ist, kann natürlich diesen Twitternamen wählen. Eine Kombination aus Vor- und Nachname ist manchmal nicht möglich, wenn es dann zu lang wird, denn Twitter erlaubt maximal 15 Zeichen für den Twitterrnamen. Der Twittername sollte einen erkennbar machen. Wenn man schon eine journalistische Marke ist, kann man die Marke hier ebenfalls nutzen, wie es zum Beispiel @steuersaetzerin Constanze Elter macht. Damit wird gleich erkennbar: Die Frau macht was mit Steuern, in dem Fall drüber schreiben.

Heute bin ich mit meinem Twitternamen @CGNTimo nicht mehr zu 100 Prozent glücklich. Der Grund: Viele können mich nicht mit Köln (CGN ist der Flughafencode von Köln) in Verbindung bringen, weil Twitter nun mal etwas globaler ist. Ergo ist der Wiedererkennungswert geringer. Bei @ffjournalismus klappt das besser. Die freie Journalisten Ulrike Langer war viele Jahre als @Mauisurfer25 unterwegs, änderte aber dann ihren Twitternamen in @ulrikelanger. Der Grund hierfür:

Mauisurfer25 war nie ein bewusst gewählter Twittername. Ich habe damals, um mit Twitter zu experimentieren, den erstbesten Namen genommen, der mir einfiel: meinen eBay-Name. Aber das war 2008! Damals gab es noch keine Twitterseminare, wo man lernt, solche Fehler zu vermeiden (eines der ersten habe ich selbst unterrichtet). Schon bald nach dem ersten Tweet habe ich gemerkt, wie wichtig Twitter für mich beruflich ist, es ist seit Jahren meine Hauptkommunikationsplattform im Netz. Und dass es unter Marketingaspekten viel geschickter wäre, unter meinem echtem Namen zu twittern. Aber damals lief man Gefahr, bei einem Namenswechsel seine Follower zu verlieren. Als sich das endlich geändert hatte, war mein Name vergeben. Deshalb habe ich zunächst jahrelang als mauisurfer25 getwittert. Von meinen Followern oft verballhornt als mausisurfer25 – eine völlig falsche Assoziation. ;-)

Im Idealfall ist der Twittername also ein Name, den man mit der Person des Benutzers in Verbindung bringt.

Die Twitter-Biographie

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Meine Twitter-Biographie

In meiner Twitter-Biographie gebe ich an, was ich so mache. Da steht zum Beispiel, dass ich Journalist bin und ein bisschen was über meine Interessen.
Viele lassen die Biographie aber leer oder verraten gar nichts Berufliches über sich, weil sie lieber anonym bleiben möchten. Das ist natürlich ihr gutes Recht, aber wenn ich Twitter als Selbstmarketing-Werkzeug benutzen möchte, ist das kontraproduktiv. Es ist meiner Ansicht nach kein Problem, zum Beispiel als Student den aktuellen Status auch in die Biographie zu schreiben. Übrigens funktionieren in der Twitter-Biograpie auch andere Twitternamen als Links, genauso wie Links zu Webseiten. Damit kann man angeben, zu welchen anderen Accounts man noch in Verbindung steht.

Wem auf Twitter folgen?

Nach der Registrierung zwingt Twitter jeden neuen Nutzer, diversen anderen Accounts zu folgen. Zunächst gibt es nirgendwo die Möglichkeit, die Auswahl zu überspringen. Wenn man jedoch nach der Registrierung einfach wieder die Startseite twitter.com aufruft, hat man das Zwangsfolgen gespart. Ich würde am Anfang ein paar Freunden, Bekannten und Kollegen folgen, von denen ich weiß, dass sie Twitter nutzen. Da gerade in der Medienbranche Twitter wesentlich weiter verbreitet als in der Gesamtbevölkerung, lässt sich bestimmt der eine oder andere dort finden.

Twitter ist quasi ein Nachrichtenmedium. Durch die Auswahl der Menschen, denen ich folge, stelle ich mir mein eigenes Nachrichtenangebot zusammen.
Und stelle ich eines Tages fest, dass die Tweets einer bestimmten Person mich nicht mehr interessieren, folge ich ihr einfach nicht mehr.

Einfach an Diskussionen beteiligen

Bei Twitter führen Menschen, die sich gar nicht kennen und die sich gar nicht zwangsläufig folgen müssen, oft spannende Diskussionen ad-hoc. Twitter ist sehr themenlastig. Themen werden durch die Hashtags (#) gekennzeichnet. Wer Sonntag Abend ab 20.15 Uhr Twitter liest, wird am #tatort nicht vorbei kommen. Gefühlt jeder zweite Nutzer twittert den Krimi mit und tauscht sich mit anderen über den Film aus. Wer sich nun berufen fühlt, sich an der Diskussion zu beteiligen, schreibt einfach einen Tweet mit #tatort am Ende und schon wird der allen Nutzern, die der Tatort-Diskussion folgen, angezeigt. Das geht genauso mit #journalismus und vielen anderen Themen. Über die Twittersuche lassen sich Themen auch finden, wenn das Hashtag nicht bekannt ist. Einfach ausprobieren und mitdiskutieren.

Wie finde ich interessante Personen auf Twitter?

Wenn ich merke, dass eine Person immer wieder interessante Tweets schreibt, folge ich der Person. Oder ich sehe eine Empfehlung im Retweet eines anderen Nutzers, dem ich folge. Freitags spitzt sich das zu: Mit dem „Follower Friday“ (#ff) gibt es Empfehlungen, wem man folgen soll.

Selber Follower gewinnen

Wer selber in Twitter nur liest und sich nicht aktiv beteiligt, wird kaum Follower gewinnen. Vielleicht ein paar Bekannte und Kollegen, die sich für mich als Person interessieren. Andere, fremde Twitternutzer kennen mich nicht, diese erreiche ich nur über meine Tweets. Wenn ich interessante Tweets schreibe oder retweete, steigt beinahe automatisch auch meine Followerzahl. Außerdem gibt es Twitternutzer, die folgen jedem zurück, der ihnen folgt. Wie oben bereits erwähnt, nutze ich Twitter vorrangig, um interessante Informationen zu erhalten. Deshalb folge ich nicht jedem, der mir folgt.

„Spezialisten“ (häufig im Marketing oder der Unternehmenskommunikation zu finden) kaufen sich und ihrem Unternehmen Twitter-Follower, um eine möglichst hohe Follower-Zahl zu erhalten. Das ist natürlich quatsch, denn einem Account beispielsweise aus Deutschland nutzen 5.000 Follower in Ländern wie Indien in der Regel wenig.

tldr

Man kann nicht über Nacht eine hohe Follower-Zahl erreichen. Wer sich dagegen regelmäßig an Diskussionen auf Twitter beteiligt und dazu sinnvoll beitragen kann, wird auf die ersten Follower nicht lange warten müssen. Und wird vielleicht bald empfohlen. Und wenn mein Beitrag interessant ist, macht es keinen Unterschied ob ich Student, Journalist oder irgendwas ganz anderes bin.

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